Das Segment Broadcasting German-speaking wuchs ertragsstark auf einem hohen Margenniveau. Im Bereich Digital Entertainment entwickelte sich vor allem das strategisch wichtige AdVoD-Geschäft positiv. Stärkster Umsatztreiber war das Segment Digital Ventures & Commerce; Akquisitionen ergänzen das Portfolio wertsteigernd. Der Bereich Content Production & Global Sales entwickelte sich dagegen leicht rückläufig.

086 / Anteil am Konzernumsatz nach Segmenten in Prozent, Vorjahreswerte 2016 in Klammern

Anteil Am Konzernumsatz nach Segmenten (Kreisdiagramm)

087 / Adjusted EBITDA nach Segmenten in Mio Euro

Adjusted EBITDA nach Segmenten (Balkendiagramm)

Segment Broadcasting German-speaking

Der Außenumsatz des Segments Broadcasting German-speaking ist auf Jahressicht leicht gestiegen und betrug 2.239 Mio Euro. Dies entspricht einem Plus von 1 Prozent oder 29 Mio Euro gegenüber dem Vorjahr. Einen wesentlichen Beitrag hierzu leisteten höhere Distributionserlöse, die der Konzern aus der Verbreitung der TV-Sender in -Qualität sowie über mobile Streaming-Anbieter generiert. Die TV-Werbeeinnahmen haben im vierten Quartal 2017 sowohl im Kernmarkt Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz wieder zugelegt. Anhang, Ziffer 2 „Segmentberichterstattung“, Seite 183 Entwicklung des TV- und Online-Werbemarkts

Der interne Umsatz des Segments ist weiter gestiegen und betrug 146 Mio Euro (Vorjahr: 94 Mio Euro). Dies resultiert insbesondere aus einem Umsatzanstieg durch interne Werbekunden aufgrund der Leistungsbeziehungen zwischen dem TV- und Commerce-Geschäft.

Das adjusted EBITDA reflektiert die Umsatzentwicklung und betrug 767 Mio Euro (+1% oder 7 Mio Euro ggü. Vorjahr); die korrespondierende adjusted EBITDA-Marge belief sich auf 32,2 Prozent (Vorjahr: 33,0%). Das EBITDA hat sich infolge von Sondereffekten hingegen deutlich auf 544 Mio Euro verringert (Vorjahr: 747 Mio Euro). Dies ist größtenteils auf Aufwendungen im Zusammenhang mit der strategischen Neubewertung von Teilen des Programmvermögens im dritten Quartal 2017 zurückzuführen; diese führte zu einem außerplanmäßigen Werteverzehr von 170 Mio Euro.  Ertragslage des Konzerns

088 / Kennzahlen Segment Broadcasting German-speaking in Mio Euro

 

 

2017

 

2016

1

Auf Basis der Segment-Umsatzerlöse.

Segment-Umsatzerlöse

 

2.386

 

2.304

Außenumsatz

 

2.239

 

2.210

Innenumsatz

 

146

 

94

EBITDA

 

544

 

747

Adjusted EBITDA

 

767

 

760

Adjusted EBITDA-Marge1 (in %)

 

32,2

 

33,0

Segment Digital Entertainment

Im Segment Digital Entertainment stieg der Außenumsatz auf 463 Mio Euro (Vorjahr: 442 Mio Euro). Dieses Wachstum von 5 Prozent basiert vor allem auf der Umsatzentwicklung im AdVoD-Geschäft. Dabei trugen sowohl das werbefinanzierte Digital-Studio Studio71 als auch das -Portfolio zum Wachstum bei. Darüber hinaus stieg der Umsatz des PayVoD-Angebots maxdome. Dagegen hat sich der Umsatz aus dem Musik- und Event-Bereich (Adjacent) unter dem Vorjahresniveau entwickelt. Zudem wirkte sich die Entkonsoldierung der Games-Sparte gegenläufig aus, die der Konzern 2016 veräußert hatte. Diese Entwicklungen wurden durch das Umsatzwachstum im strategisch relevanten AdVoD-Geschäft jedoch deutlich überkompensiert. Anhang, Ziffer 2 „Segmentberichterstattung“, Seite 183

Die einzelnen Geschäftsfelder kennzeichnen unterschiedliche Margenstrukturen und Wachstumsdynamiken, sodass sich das adjusted EBITDA verringerte. Es verzeichnete einen Rückgang um 13 Prozent oder 5 Mio Euro auf 32 Mio Euro. Die adjusted EBITDA-Marge belief sich damit auf 6,5 Prozent (Vorjahr: 7,9%). Zugleich ist das EBITDA auf 10 Mio Euro zurückgegangen (Vorjahr: 37 Mio Euro). Die unterproportionale EBITDA-Entwicklung ist wesentlich durch Aufwendungen im Zuge der Reorganisation bei maxdome geprägt. Ertragslage des Konzerns

089 / Kennzahlen Segment Digital Entertainment in Mio Euro

 

 

2017

 

2016

1

Auf Basis der Segment-Umsatzerlöse.

Segment-Umsatzerlöse

 

489

 

463

Außenumsatz

 

463

 

442

Innenumsatz

 

25

 

21

EBITDA

 

10

 

37

Adjusted EBITDA

 

32

 

37

Adjusted EBITDA-Marge1 (in %)

 

6,5

 

7,9

Segment Digital Ventures & Commerce

Der Außenumsatz im Segment Digital Ventures & Commerce stieg weiter deutlich (+30%) und belief sich im Geschäftsjahr 2017 auf 996 Mio Euro (Vorjahr: 768 Mio Euro). Die Umsatzentwicklung reflektiert organisches Wachstum und Veränderungen im Portfolio. Einen hohen Beitrag zum organischen Wachstum lieferten Verivox, Flaconi und Amorelie. Daneben zeigte der Ventures-Bereich mit den Geschäftsmodellen und Media-for-Equity ein solides Wachstum. Zugleich hat die Erstkonsolidierung verschiedener Online-Portale die Umsatzdynamik gestärkt, darunter Parship und ElitePartner, Windstar und Jochen Schweizer. Der Umsatz im Online Travel hat sich hingegen aufgrund der im dritten Quartal erfolgten des Online-Reisebüros Etraveli deutlich verringert. Anhang, Ziffer 2 „Segmentberichterstattung, Seite 183 Änderungen im Konsolidierungskreis

Das Wachstum des externen Segmentumsatzes führte zu einem Anstieg des adjusted EBITDA auf 221 Mio Euro (Vorjahr: 180 Mio Euro). Die adjusted EBITDA-Marge betrug 22,1 Prozent (Vorjahr: 23,0%). Das EBITDA steigerte sich um 394 Mio Euro auf 562 Mio Euro. Darin enthalten ist ein einmaliger Ertrag aus dem Verkauf von Etraveli im dritten Quartal 2017.  Ertragslage des Konzerns

090 / Kennzahlen Segment Digital Ventures & Commerce in Mio Euro

 

 

2017

 

2016

1

Auf Basis der Segment-Umsatzerlöse.

Segment-Umsatzerlöse

 

1.001

 

782

Außenumsatz

 

996

 

768

Innenumsatz

 

6

 

14

EBITDA

 

562

 

168

Adjusted EBITDA

 

221

 

180

Adjusted EBITDA-Marge1 (in %)

 

22,1

 

23,0

Segment Content Production & Global Sales

Im Segment Content Production & Global Sales verringerte sich der Außenumsatz gegenüber dem hohen Vorjahreswert um 3 Prozent oder 10 Mio Euro auf 352 Mio Euro. Ursache hierfür sind insbesondere Währungseffekte sowie die marktüblichen Schwankungen des US-amerikanischen Produktionsgeschäfts. Positiv entwickelten sich hingegen die britischen Red Arrow-Produktionstöchter sowie das deutsche Produktionsgeschäft mit RedSeven Entertainment. Zudem verzeichnete das globale Vertriebsgeschäft eine Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum; hier wirkte sich die Erstkonsolidierung des US-amerikanischen Filmvertriebs Gravitas Ventures seit November positiv aus. Der interne Umsatz des Segments ist aufgrund höherer Erlöse aus dem internen Verkauf von TV-Inhalten an das ProSiebenSat.1 TV-Geschäft gestiegen und betrug 75 Mio Euro (Vorjahr: 60 Mio Euro). Anhang, Ziffer 2 „Segmentberichterstattung, Seite 183

Aufgrund der insgesamt rückläufigen Umsatzentwicklung belief sich das adjusted EBITDA auf 36 Mio Euro; dies ist ein Rückgang um 23 Prozent oder 11 Mio Euro. Der höhere Vorjahreswert war unter anderem durch einen positiven Effekt bei der Verwertung von Lizenzen im Vertriebsgeschäft geprägt. Die adjusted EBITDA-Marge sank auf 8,5 Prozent (Vorjahr: 11,2%). Das EBITDA betrug 27 Mio Euro (Vorjahr: 44 Mio Euro).

091 / Kennzahlen Segment Content Production & Global Sales in Mio Euro

 

 

2017

 

2016

1

Auf Basis der Segment-Umsatzerlöse.

Segment-Umsatzerlöse

 

427

 

421

Außenumsatz

 

352

 

362

Innenumsatz

 

75

 

60

EBITDA

 

27

 

44

Adjusted EBITDA

 

36

 

47

Adjusted EBITDA-Marge1 (in %)

 

8,5

 

11,2

HighDefinition (HD)
Bezeichnet hochauflösende Bewegtbild-Inhalte in Abgrenzung zur Standardauflösung (SD). HD-Inhalte werden vorwiegend über das Fernsehen, BluRays und das Internet verbreitet. Im Fernsehen werden die Standards 720p, 1080i und 1080p verwendet. Im Internet werden HD-Inhalte gestreamt oder in verschiedenen Dateiformaten (z.B. avi, mp4, mkv, mov) und diversen Spezifikationen verbreitet. Man spricht von nativem HD, wenn von Beginn an mit HD-Geräten produziert wurde und die Inhalte nicht hochskaliert werden müssen, um sie in HD auszustrahlen. Die Übertragung von HD-Inhalten zwischen Geräten erfolgt mittels HDMI und kann gegen Kopiervorgänge geschützt werden (HDCP). Auch der HD-Standard befindet sich in der Weiterentwicklung.
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AdTech
Unter den Sammelbegriff AdTech fallen alle Produkte, Anbieter, Systeme und Tools rund um Advertising Technology. AdTech bildet die Basis für Programmatic Advertising, dem datenbasierten, automatisierten und individualisierten Ein- und Verkauf sowie für das Aussteuern von Werbeflächen in Echtzeit. Dabei erfolgt der gesamte Prozess – von der Beauftragung bis hin zur Leistungserfüllung – innerhalb der für Programmatic Advertising bereitgestellten Technologieplattformen. Damit ersetzt AdTech den manuellen Ein- und Verkauf von Online-Werbeflächen und etabliert an deren Stelle eine effizientere und flexiblere Form der der Werbedynamik für Vermarkter und Werbetreibenden. Die Zuschauer können noch zielgruppengenauer und optimierter angesprochen werden, beispielsweise durch eine individualisierte Motivsteuerung in Echtzeit. Aktuell verkauft ProSiebenSat.1 rund 50 Prozent seiner digitalen Display-Werbung über Programmatic-Advertising-Systeme.
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Media-for-Revenue-Share / Media-for-Equity
Beschreibt ein von der ProSiebenSat.1 Group eingeführtes Geschäftsmodell, bei dem Start-up-Unternehmen Werbezeit gegen eine Umsatzbeteiligung (Revenue Share) und/oder Unternehmensbeteiligung (Equity) erhalten.
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Vertical
Die ProSiebenSat.1 Group erweitert ihre Wertschöpfungskette über alle Segmente hinweg und diversifiziert damit ihre Umsatz- und Ertragsbasis. Durch vertikale Diversifikation generiert das Unternehmen insbesondere im Bereich Commerce zusätzliche Umsätze. Dies gilt etwa für den E-Commerce-Markt, in dem die ProSiebenSat.1 Group mit ihrem Tochterunternehmen NCG - NuCom Group aktiv ist. Die zur NuCom Group gehörenden Portale wie mydays, Jochen Schweizer, Parship und Elite Partner werden innerhalb von Verticals gebündelt. Mittels TV-Spots hat ProSiebenSat.1 die Bekanntheit und das Umsatzvolumen der konsolidierten Portale signifikant gesteigert. Zudem profitieren die Unternehmen auch untereinander zunehmend von Synergien aus der Vernetzung über Werbung und Vertrieb, da sich die Plattformen wechselseitig ergänzen.
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Entkonsolidierung
Wird ein Unternehmen aus dem Konzern ausgegliedert, werden im Rahmen der Entkonsolidierung alle Vermögenswerte und Schulden aus dem Konzernabschluss eliminiert. Dies gilt bei Verlust der Beherrschung durch das Konzernmutterunternehmen, etwa durch Verkauf aller Anteile oder des Mehrheitsanteils an Dritte, einer das Beherrschungsverhältnis beendenden Verwässerung der Anteilsquote des Mutterunternehmens oder einer geänderten Einschätzung der Gesellschaft (z. B. untergeordnete Bedeutung).
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